Einige Pinkel- und Zigarettenpausen sowie eine recht kurzweilige Fahrt später erreichten wir unseren Bestimmungsort, nicht jedoch ohne die fast schon obligatorische Ehrenrunde ums gesamte Stadiongelände zu drehen auf der aussichtslos erscheinenden Suche nach der Einfahrt des Busparkplatzes für Auswärtsfans. Für diese zeitlichen Mühen wurden wir jedoch mit einem Parkplatz direkt hinter der Gästekurve (keine 150 Meter vom Eingang entfernt!) belohnt. An dieser Stelle möchte ich mal ein Lob an die Stadionplaner der VW-Arena aussprechen: Das nenne ich mal an die Fans gedacht, Gegenbeispiele gibt es da ja leider zur Genüge (die Kölner Architekten dürfen sich an dieser Stelle ruhig angesprochen fühlen!).
Bevor sich unser Tross Richtung Stadioninneres begab, wurde nach dem Aussteigen zuerst noch das beliebte „Ich-such-mir-eine-schöne-Ecke-zum-Druckablassen“ Spiel am hinter einer Anhöhe gelegenen Kanal zelebriert. Dabei gilt festzuhalten, dass sich unsere mitgereisten Mädels hierbei in keinster Weise hinter den männlichen Artgenossen zu verstecken brauchten
An der Sicherheitskontrolle am Eingang erlangten alle Fans Einlass, auch wenn einige von uns nicht mehr so ganz nüchtern waren und unser (mittlerweile Uffenheimer-) Lieblings-Württemberger dem Sicherheitsdienst leicht schwankend aber wohl ausreichend glaubhaft zu versichern verstand, dass er nach dem Konsum von Bier in zweistelliger Höhe eher zum Schlafen als zum Ausfällig werden neigt…
Im Stadion fanden sich an diesem Tage rund 14.500 Zuschauer ein, welches damit noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt war. Darunter befanden sich ca. 2000 mitgereiste Fans aus der Noris. Nach einer kurzen Verpflegungsrunde (Anmerkung: die so genannte „Currywurst“ schmeckte genauso traurig wie das Bockwürstchen im viel zu kleinen Brötchen mit Ketchup und Curry-Pulver zum selber draufstreuen tatsächlich aussah) und nachdem auch der letzte die vor Ort ausgeschenkte alk-freie-Brühe mangels Geschmack und aus Sorge um die eigenen Geschmacksnerven lieber dem Betonboden als dem Magen übergeben hatte, begann auch schon das Spiel.
Stimmungsmäßig hatten wir eigentlich schon gewonnen (was zu erwarten war, auch wenn einige von uns mutmaßten, dass der VW- Konzern aufgrund des schlechten Besuchs wohl Betriebsurlaub zu haben schien) und auch die Partie begann recht flott auf Seiten der Rot-schwarzen. Nach einer guten Chance von Vittek in den Anfangsminuten konnte Saenko bereits in der 7. Minute eine MÖHRE von Möhrle aufnehmen und zur Führung einschieben. Der VFL fand eigentlich erst ab Mitte der 1. Halbzeit statt, auch bedingt von der stark defensiven Ausrichtung des FCN nach dem frühen Treffer. So blieb es zur Halbzeit beim 1-0, da Wolfburg kein Mittel fand, unser Abwehrbollwerk zu knacken.
Dies setzte sich in der 2. Halbzeit fort, bis der VFL nach einem Foul im Mittelfeld den fälligen Freistoß schnell in die Spitze spielte, unsere Mannen kurz nicht im Bilde waren und Menseguez mit seinem von Glauber noch abgefälschten Schuss zum Ausgleich traf.
Im Anschluss versuchte unser Ruhmreicher nochmals alles und hatte kurz vor Schluss Pech, dass Jenzsch einen Schuss von Vittek gerade noch klären konnte.
Unter dem Strich stand nach einem nicht gerade berauschenden Bundesligaspiel ein gerechtes Unentschieden, da wir über weite Strecke doch zu passiv agierten und bei einem Foul von Saenko im eigenen Strafraum der eigentlich fällige Elfmeterpfiff ausblieb. Fazit: Hauptsach net verloren!
Ohne größere Umschweife sammelten wir uns nach dem Spiel am Bus und traten kurze Zeit später die Heimreise an.
Ohne genauer auf die Heimfahrt eingehen zu wollen, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass wir seit geraumer Zeit unsere Busfahrten nur noch in Nichtraucherbussen anbieten. Leider scheint eben diese Tatsache einigen auf der Heimfahrt bedingt durch zuviel alkoholische Flüssigkeitsaufnahme und der dadurch gesenkten Hemmschwelle entfallen zu sein. Wir hoffen, dass die betreffenden Personen dieses rüpelhafte Verhalten den übrigen Mitreisenden demnächst ersparen und das Rauchen wieder dahin verlegen, wo es hingehört, nämlich auf die (reichlich angebotenen) Pausen!
Davon mal abgesehen war auch diese Fahrt wieder ein tolles Erlebnis für alle, die dabei waren und wir hoffen, dass wir noch viele dieser Fahrten gemeinsam mit Gleichgesinnten aus unserer Gegend durchführen können.
Bericht vom BOBBERS